Ein Teil der Heilung war schon immer, geheilt werden zu wollen.
(Lucius Seneca)
EMI ist ein spezielles traumatherapeutisches Verfahren, das in den 80er Jahren von Steven und Conny Rae Andreas, einem amerikanischen Therapeutenpaar, entwickelt und erstmals 1987 im amerikanischen Raum vorgestellt wurde.
Dieses Verfahren wurde von der kanadischen Psychotherapeutin Danie Beaulieu weiterentwickelt und im englischsprachigen Raum, langsam auch in Deutschland und angrenzenden Ländern als anerkanntes Therapieverfahren zur Behandlung von traumatisierten Menschen angewendet.
EMI wird bei überwältigenden Erlebnissen, wie Vergewaltigung, Missbrauch, Gewalt oder Zeugen von Gewalt aber auch nach Katastrophen und anderen Ereignissen wie Verbrechen usw. erfolgreich eingesetzt. EMI kann also bei jeder Art von chronischem und dauerhaftem Stresserleben oder emotionaler Überwältigung eingesetzt werden.
EMI ist ein Verfahren, was dem EMDR als traumatherapeutisches Verfahren nahe kommt, was sich jedoch im Vorgehen deutlich von der Konzeption unterscheidet.
EMI wurde auf der Grundlage der Annahme aus dem neurolinguistischen Programmieren entwickelt, dass Erinnerungen in spezifischen Feldern des Gesichtskreises abgespeichert werden.
Traumatische, wiederkehrende und belastende Erinnerungen bewirken auf Dauer nicht nur Verhaltens-, sondern auch neurologische Veränderungen bei betroffenen Menschen. Sie wirken deshalb wie ein „NERVEN-GIFT“.
EMI selbst wirkt „verdünnend“ auf dieses „Gift“ und ist vergleichbar mit Bleiche, die in der richtigen Dosierung nützlich sein kann bzw. unschädlich für den Menschen ist, allerdings nur in verdünnter Form. EMI ist das Wasser, mit dem verdünnt wird.
Ähnlich dem EMDR wird bei EMI die traumatische Erinnerung, nach ausreichender Stabilisierung, mittels langsamer Augenbewegungen durchgearbeitet, dabei werden Richtungswechsel vorgenommen.
EMI sollte nicht angewendet werden vor Ablauf von 10 Tagen nach dem Trauma selbst und darf nicht angewendet werden bei Klienten, die kardiale Probleme haben, Erkrankungen im Augenbereich oder auch bei Epilepsien.
Die Dauer einer Sitzung beträgt in der Regel ca. 2,00-4,00 Stunden. Nach jeder Sitzung sollten ca. 10 Tage bis zum nächsten Termin vergehen –
da über die Aktivierung der Selbstheilungskräfte der Klient die traumatische Erfahrung weiter innerlich verarbeitet.
EMI ist eine starke therapeutische Intervention und wird nur dann genutzt, wenn wir als Therapeuten dies für sinnvoll erachten. EMI wird meist im laufenden Therapieprozess zusätzlich eingebunden und ist in den jeweiligen Prozess eingebettet. Es ist daher notwendig, zusätzliche hilfreiche hypnotherapeutische oder ressourcenaktivierende Sitzungen begleitend einzubauen.
Reden über Probleme lässt die Probleme wachsen. Reden über Lösungen lässt die Lösungen wachsen.
(Steve de Shazer)
Sicherheit erreicht man nicht, indem man Zäune errichtet. Sicherheit gewinnt man, indem man Tore öffnet.
(Urho Kekkonen)
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
(Albert Einstein)